Der Cavalier (vollständiger Name: Cavalier King Charles Spaniel) ist eine Rasse, die im 20. Jahrhundert geschaffen wurde, deren Prototyp jedoch viel früher entstand – die erste Erwähnung der Rasse stammt aus dem 16. Die meisten Menschen assoziieren mit dem Cavalier einen kleinen, netten Hund, der gerne schmusen und seinem Besitzer gefallen möchte. Das stimmt zwar zum Teil, aber eine solche „starre“ Vorstellung von der Rasse kann sich für diese Hunde als nachteilig erweisen.
Der Cavalier verbringt nicht nur die meiste Zeit des Nachmittags auf dem Schoß seines Besitzers, sondern ist auch ein lebhafter Hund, dessen Temperament bei Spaziergängen oder in der Nähe anderer Tiere zum Vorschein kommt.
Es ist jedoch wahr, dass sie Hunde mit einem großen Herzen und einem großen Bedürfnis nach Nähe sind.
Aussehen
Der Cavalier wiegt zwischen 5 und 8 Kilogramm. Es gibt natürlich leicht größere oder kleinere Exemplare, aber normalerweise wiegt der Buch-Cavalier genau so viel. Es gibt auch vier Arten der Fellfarbe: Blenheim (weiß-braun), Tricolor (weiß-schwarz-braun), Black And Tan (schwarzfellig) und Ruby.
Der Cavalier hat kein Haar, sondern nur ein Fell, das zum Haaren neigt. Der Cavalier King Charles Spaniel benötigt eine besondere Pflege seines Fells, da es dazu neigt, Verfilzungen zu bilden, die sich nur schwer auskämmen lassen. Es genügt, wenn ein bisschen Futter aus dem Napf auf die Ohren gelangt, was nicht schwer ist, da der Cavalier sehr lange Ohren hat.
Ein charakteristisches Merkmal des Cavaliers sind seine großen, liebevollen Augen, die so manchen zähen Hund vom Hocker reißen können. Sehr oft nutzen Cavaliere diese Tatsache, um die Gunst ihres Besitzers zu gewinnen.
Gesundheit
Der Cavalier ist, wie die meisten reinrassigen Hunde, mit einer Reihe von Krankheiten konfrontiert. Er ist die Rasse, die am häufigsten an MVD leidet, einem Herzklappenfehler, der zu Herzversagen führen kann. Laut einer Umfrage des Kennel Club sind bereits 42 % der Cavaliere an Herzkrankheiten gestorben. Es ist wichtig, Ihr Herz jedes Jahr untersuchen zu lassen. Wenn ein Defekt festgestellt wird, kann eine Behandlung eingesetzt werden, um die Entwicklung der Krankheit zu verzögern.
Zusätzlich zur MVD hat der Cavalier King Charles Spaniel eine Veranlagung zu folgenden Krankheiten: Trockenes Auge, Ellbogengelenksdysplasie, Syringomyelie oder Episodisches Fallen (EFS).
Natur
Cavalier King Charles Spaniels sind lebhafte Hunde, die den Kontakt mit Menschen genießen. Sie kommen gut mit anderen Hunden zurecht, auch mit größeren. Sie eignen sich für ein Zuhause mit Kindern. Normalerweise haben sie keine Angst vor anderen, aber es gibt auch ängstlichere Exemplare. Es fällt ihnen sehr schwer, sich von ihrem Besitzer zu trennen. Man sollte sie nicht zu lange allein im Haus lassen.
Geheimdienst
Cavaliere gehören nicht zu den intelligentesten Rassen (man kann ja nicht alles haben 🙂 ). Nach einer von Professor Stanley Coren erstellten Rangliste rangieren sie in Sachen Intelligenz nur auf Platz 73. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Cavalier mit dem richtigen Training nicht erzogen werden kann. Es braucht nur ein wenig mehr Zeit.
Bevor wir einen Cavalier kaufen – lesen
Rassebeschreibungen sind nur eine gewisse Vereinfachung, denn man kann nie 100%ig vorhersagen, wie sich ein Hund verhalten wird – hier hängt viel von seiner Erziehung und seinem Temperament ab. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die man wissen sollte, denn sie funktionieren – sagen wir in 90% der Fälle.
Kaufen Sie unter keinen Umständen einen Cavalier, wenn:
Sie wollen einen Hund, der unabhängig ist
Cavaliere weichen nicht von der Seite ihrer Besitzer. Wenn Sie kochen, beobachten sie Sie, sie springen Ihnen gerne auf den Schoß, wenn Sie im Sessel sitzen und begleiten Sie auf die Toilette. Ich selbst ertappe mich auf einem Spaziergang dabei, wie ich irgendwo in der Ferne nach einem Picollo suche und ihn direkt neben meinen Füßen finde. Wenn diese Art von Hund nicht zu Ihnen passt, sollten Sie sich nicht für einen Cavalier entscheiden.
Sie akzeptieren körperliche Bestrafung von Tieren
Cavaliere sind sehr sensible Hunde und sollten auf keinen Fall mit harter Hand erzogen werden. Sonst können sie sehr leicht verletzt werden. Wenn Sie Ihrem Cavalier hingegen Geduld und Wärme entgegenbringen, wird er es Ihnen mehr als zurückzahlen!
Sie sind oft von zu Hause weg
Einsamkeit ist die schlimmste Strafe für einen Cavalier. Wenn Sie mehr als 8 Stunden von zu Hause weg sind, sollten Sie sich eine Katze oder einen Fisch anschaffen. Ein Cavalier, der die meiste Zeit des Tages allein verbringt, wird einfach unglücklich sein.
Sie akzeptieren keinen Hund auf dem Sofa
Kavaliere sind geborene Aristokraten. Bereits im 17. Jahrhundert war Karl II. in Kavaliere verliebt, und einigen Quellen zufolge war es schwierig, den König zu sehen, ohne dass mehrere Hunde unter seinen Füßen liefen. Während seiner Regierungszeit gab es sogar ein spezielles Dekret, das es Kavalieren erlaubte, das Parlament zu betreten. Man muss also damit rechnen, dass der Cavalier, wie es sich für einen Aristokraten gehört, einen Anspruch auf Bequemlichkeit erheben wird.
Sie haben keine Zeit, Ihren Hund zu striegeln
Obwohl Cavaliere kein Haar, sondern nur ein Fell haben, ist es notwendig, das Fell regelmäßig zu pflegen. Wenn das Fell zu lang ist und nicht gekämmt wird, neigt es dazu, sich zu verfilzen, was unschön aussieht. Denken Sie auch daran, die Ohren regelmäßig zu säubern und die Augen auszuwischen, die sehr oft eitern.
Suche nach einem Hund, der nicht krank wird
Leider hat der Cavalier als Rasse das höchste Risiko für einen Mitralherzfehler (MVD) unter den Hunden. Das Herz eines gesunden Hundes sammelt das Blut aus den Lungen und dem Gewebe und transportiert es von den Vorhöfen in die Herzkammern. Dort wiederum wird das Blut in die Arterien gepumpt. Der Defekt besteht darin, dass die Klappe, die den Rückfluss des Blutes von der Herzkammer in den Vorhof blockiert, nicht richtig funktioniert und das Blut im Herzen zurückgehalten wird, anstatt in die Arterien verteilt zu werden. Die Folge ist eine Herzinsuffizienz, die durch die lange und anstrengende Arbeit des Herzens verursacht wird. Wenn Sie einen Cavalier haben möchten, müssen Sie mit einem hohen Risiko für diese Krankheit rechnen.
Zusammenfassung
Der Cavalier ist nicht für Sie geeignet, wenn:
☠ Sie keine sensiblen Hunde akzeptieren
☠ Sie aggressives Verhalten gegenüber Tieren tolerieren
☠ Sie wenig Zeit zu Hause verbringen
☠ Sie mögen keine pflegebedürftigen Rassen
☠ Sie haben nicht das Geld für häufige Tierarztbesuche
☠ Sie stören sich an der ständigen Anwesenheit des Hundes, überall
Der Cavalier ist für Sie, wenn:
❤ Sie gerne Zeit mit Hunden verbringen
❤ Sie viel Zeit für Ihr Haustier aufbringen können
❤ Sie sich mit Rassen anfreunden können, die gepflegt werden müssen
❤ Sie lieben es zu kuscheln
❤ Sie können Ihrem Hund das richtige Maß an Bewegung bieten (es ist wichtig, daran zu denken, dass Cavaliere zu den Jagdhunderassen gehören und früher zur Jagd auf kleine Vögel eingesetzt wurden)
❤ Sie können sich einen Hund des FCI-Verbandes leisten.
Ich hoffe, dass dieser Text einigen Menschen hilft, die richtige Wahl zu treffen. Denken Sie daran, dass ein Hund eine Entscheidung für viele Jahre ist, und es ist besser, sich die Zeit zum Lesen zu nehmen, als die Entscheidung jahrelang zu bereuen.